Fairer Handel und ein bewusster Konsum im Kletterzentrum

Wir legen noch eine Schippe drauf!

 

Es wird euch aufgefallen sein, dass die Sektion und das Kletterzentrum sich einiges einfallen lassen, um den Sport- und Vereinsbetrieb nachhaltig auszurichten oder -  um den inflationär benutzen Begriff der „Nachhaltigkeit“ zu vermeiden – um sich für eine lebenswerte Zukunft zu engagieren. In Bezug auf den Klimaschutz ist dieses Engagement schon allein deshalb nicht ganz uneigennützig, weil sich der Alpenverein auf die Fahne geschrieben hat, bis 2030 klimaneutral zu werden. Bereits ab 2023 müssen alle CO2 Emissionen kompensiert werden. Wer früh anfängt zu handeln, kann also schon jetzt bares Geld sparen und erlebt zum Stichtag kein bitteres Erwachen.

 

Bei der Nachhaltigkeit – und jetzt lässt sich der Begriff doch nicht ganz vermeiden - geht es aber um weit mehr als lediglich um die ökologische Nachhaltigkeit, an die man meist als erstes denkt, deren prominentesten Vertreter im Kletterzentrum unsere Wildblumenwiese, die Streuobstwiese, das Insektenhotel, unser Alpinum und andere Einrichtungen und Maßnahmen sind. Das aktuelle Verständnis von Nachhaltigkeit ist allerdings umfassender und geht immer vom Dreiklang Ökologie, Ökonomie und Soziales aus.

 

Wo kommt man darum im Kletterzentrum mit den anderen beiden Bereichen in Kontakt? Zum Beispiel beim Kaffee mit dem Fair-Handels-Siegel. Unter fairem Handel mit seinen verschiedenen Siegeln, versteht man die gerechte Entlohnung aller Beteiligten in der Wertschöpfungskette. Seit Eröffnung unseres Kletterzentrums im Dezember 2015 haben wir beim Kaffee auf Bio-Qualität mit dem Fairtrade-Siegel gesetzt. Seit nun mehr einem Jahr sind wir nicht mehr an unseren damaligen Lieferanten gebunden, mit dessen Hilfe wir unsere Kaffeemaschine finanzierten. So konnten wir ein wenig ausprobieren, welcher Kaffee für uns funktioniert und welcher nicht. Zuletzt bezogen wir unseren Kaffee über Aleco. Dieser wird natürlich biologisch angebaut, wie man es von einem Bio-Supermarkt erwartet. Er verspricht zudem, sich für gute Arbeitsbedingungen einzusetzen, verfügt aber nicht über ein offizielles Fair-Handels-Siegel. Zuletzt konnte uns der Aleco-Kaffee auch geschmacklich nicht mehr überzeugen. Kurz gesagt, es gab Luft nach oben und das erst recht in einer Kaffee-Stadt wie Bremen. Wieso darum nicht mit einer lokalen Rösterei kooperieren, die umweltbezogen die gleichen Ziele wie wir verfolgt? So stießen wir auf die in Lilienthal ansässige Rösterei UTAMTSI, die sich unter anderem für den Bremer Stadtkaffee verantwortlich zeichnet.

 

Nach einem gemeinsamen Kennenlern-Termin vor Ort in der Rösterei stand fest: die Harmonie stimmt. Darum möchten wir mit der Rösterei kooperieren und dabei über den reinen Kaffeebezug für unser Bistro noch weiter hinausgehen. So bieten wir in unserem Bistro inzwischen ausschließlich den Bremer Stadtkaffee und  Espresso an. Dieser kann im Kletterzentrum auch für den Heimverzehr als ganze Bohne oder vor Ort gemahlen gekauft werden, gerne auch unverpackt im eigenen Behältnis. Darüber hinaus starten wir mit zwei zusätzlichen gemahlen Kaffeesorten, die über unseren Shop erhältlich sind.

 

UTAMTSI röstet den Bio-Kaffee seiner kamerunischen und ugandischen Partner. Durch eine enge Verknüpfung von Produktion und Veredlung, die Limitierung von Zwischenhändlern und den hohen moralischen Verpflichtungen der Rösterei wird hier auch von „direct fair tarde“ gesprochen. Dabei spart sich die Rösterei die teure produktspezifische Zertifizierung mit dem uns bekannten Fairtrade-Siegel, kann aber über andere Mitgliedschaften und Kooperativen sein Engagement transparent machen. So ist UTAMTSI ein anerkannter Lieferant für Weltläden, der Quelle der Bewegung für fairen Handel in Deutschland. Ebenfalls war die Rösterei daran beteiligt, als Bremen 2011 den Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ gewann und der „Bremer Stadtkaffee“ auf den Markt kam.

 

Mit UTAMTSI haben wir also genau den richtigen Partner gefunden, mit dem wir noch einiges vorhaben. Wer die Vereinsmedien aufmerksam verfolgt und schnell ist, wird sich Ende September auf ein erstes gemeinsames Kaffeeseminar freuen können. Mehr zum Thema Fairer Handel erfahrt ihr bei einem Vortrag der Promotorin für den Fairen Handel, Nele Wiehenkamp vom biz (Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung) im Rahmen der nationalen Nachhaltigkeitswoche vom 20.-26. September bei uns im Kletterzentrum.